Bedürfnisorientiert

Über meine Grenzen

Ich bin schon oft über meine Grenzen gegangen. Es sind nun nicht mehr Tage, sondern Wochen, in denen ich kaum mehr als 3 Stunden nachts schlafe. Und trotzdem stehe ich jede Nacht auf, schaue nach meinem Kind, was nach mir ruft. Tröste ein anderes, singe Lieder, spende Nähe, hole Wasser. Ich bin verzweifelt, fühle, dass ich nicht mehr kann. Ich habe das Gefühl, dass ich jetzt keinen Schritt weiter gehen kann. Ein Gefühl als würde ich gleich vom Tellerrand fallen. Ins Nichts der Erschöpfung. Aber weißt du, was ich mache? Ich gehe weiter, immer weiter über den Tellerrand. Ich falle trotzdem nicht, aber es ist so, als wenn ich eigentlich gar nicht da wäre. Als gäbe es kein „ich“ mehr. Grenzen sind da, um zu zeigen, dass es nicht weitergeht. Aber wann ist der Punkt, wann es wirklich nicht mehr weitergeht? Und was passiert dann? Ich habe Angst vor der Antwort. Ich habe riesige Angst, diese Antwort zu erfahren. Wir alle machen für unsere Kinder weiter, obwohl wir nicht mehr können. Sie brauchen uns und deswegen gehen wir immer weiter. Auf unsere Kosten, und gegen jedes physikalische Gesetz. Warum gibt es niemanden, der uns stoppt und sagt „heute bin ich für dich da“? Und was ist, wenn wir doch irgendwann die Antwort auf diese Frage bekommen?

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