ADHS Autismus Bedürfnisorientiert

Warum ich Belohnungssysteme ablehne

Ich halte nichts von Belohnungssystemen. Belohnungen sollen, erziehen, manipulieren und sind nicht auf einer Augenhöhe. Klar gibt es Situationen, wo ich auch mit Belohnungen manipuliere. Immer dann, wenn etwas sein muss, es aber einen bedürfnisorientierten Weg gibt, die Situation positiv für das Kind zu beenden, was meine ich damit? Gemeint, sind Situationen wie die Spritze beim Arzt, oder Medikamente, die eingenommen werden müssen. An ihnen führt unter Umständen kein Weg vorbei. Und wenn alles Gute zureden und erklären nicht hilft, muss eine Lösung her. Kind festhalten und machen, sollte nur in lebensbedrohlichen Situationen eine Option sein. Ich biete dann Dinge an wie: Wenn wir das hier geschafft haben, gehen wir ein Eis essen oder ähnliches. Es ist Manipulation. Punkt. Für mich in dieser Situation aber in Ordnung.

Nun ist es aber so, dass das ADHS Gehirn super auf Belohnungen reagiert. Sie versprechen dem Dopaminmangel geplagten Hirn, schnelle Abhilfe. Also doch Belohnungssysteme? Nein, für mich ist, dass trotzdem keine Option. Es gibt bessere Wege, die der Beziehung zueinander deutlich zuträglicher sind.

Da wären zum Beispiel andere Dinge, die gut beim ADHS Gehirn funktionieren. Zum Beispiel funktioniert es super, aus langweiligen Aufgaben ein Spiel zu machen. Zum Beispiel aufräumen wie ein Roboter, oder Hürdenlauf beim Anziehen. Es soll Spaß machen und herausfordern, ohne frustrierend zu sein.

Was zwar auch mit Belohnungen zu tun hat, aber nicht mit Fremdmanipulation, ist das Selbst belohnen. Ja, ich weiß, es ist immer besser, wenn Motivation von innen kommt und nicht von der Erwartung belohnt zu werden, aber das funktioniert bei ADHS eben ein wenig anders. Oft verhindert die exekutive Dysfunktion eben, die richtige Motivation, aus sich selbst heraus zu finden. Ich setze mir also immer kleine Ziele. Wenn ich die Küche schaffe, gönne ich mir einen Kaffee. Wenn ich die Schuhe umtausche, kaufe ich mir mein Tischchen, was ich gerne haben wollte. Wenn ich die Wäsche gemacht habe, schaue ich die Doku auf Netflix, die ich so lange schon schauen wollte.
Und so empfehle ich es auch meinem Kind. Nicht ich manipuliere, um das zu bekommen, was ich möchte, sondern ich zeige ihm, was er machen, kann, um Dinge zu erreichen, die er erreichen will. Das ADHS Gehirn hat 3 Motivationen, damit es eine Aufgabe erledigt. Die Aufgabe muss neu, herausfordernd oder spannend sein. Wenn wir dies erfüllen, ist es sehr wahrscheinlich, dass wir eine Aufgabe auch anfangen können.

Es gibt also mehrere wesentlich beziehungsfördernde Methoden, als Belohnungssysteme und Co.

Für dich vielleicht ebenfalls interessant...

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert