ADHS Autismus Schule und Kita

Gleichbehandlung? Könnt ihr behalten!Wir brauchen Chancengleichheit

Ich bin wütend! Unglaublich wütend. Wütend über die Rolle unserer Kinder im deutschen Schulsystem.

Und eigentlich auch über das Schulsystem selber. Ich habe Tränen in den Augen. Ich bin auch verzweifelt und habe Angst. Um mein Kind. Ein Kind, was im deutschen Schulsystem nicht bestehen kann. Mein Sohn ist Autist, er hat ADHS und er ist hochbegabt.

Sein Schulleben ist schlecht gestartet. Er war mehr Zuhause als in der Schule. Schulbegleitungen gibt es kaum. Schon gar nicht für Kinder, die schwierig sind. Die sich vehement weigern, Dinge zu lernen, die für sie in diesem Moment keine Relevanz haben. Vielleicht morgen, vielleicht in 3 Monaten, aber jetzt in diesem Moment eben nicht. Zu lernen, wenn das Interesse besteht, ist sinnvoll, denn es bleibt wesentlich mehr hängen, als wenn sie demotiviert, irgendwas auswendig lernen, oder Stoff bis zum Erbrechen wiederholen.

Wenn er nicht lernt, sich anzupassen und wie die anderen zu funktionieren, wird er auf einer Förderschule landen. Dort wird der Stoff noch langweiliger für ihn sein. Er wird, mit einem IQ weit über 130, dann also als Schulversager, möglicherweise sogar ohne Abschluss enden, und dann? Was könnte aus unsern Kindern werden, wenn sie die Möglichkeit hätten, ihr Potenzial auszuschöpfen. Ihre Interessen zu nutzen und Spezialist in diesem Gebiet zu werden?

Warum soll mein Kind lernen, was es über die Lüneburger Heide, oder den Harz zu wissen gibt? Wenn er das wissen möchte, fahren wir dort hin. So, wie es jeder Erwachsene auch macht. Wir leben in der Zeit von Internet und Wikipedia. Wenn uns ein Thema interessiert, oder wir es brauchen, können wir uns darüber informieren. Warum haben wir nicht die Möglichkeit, unsere Talente zu fördern.

Was könnten wir auf der Welt erreichen, wenn Kinder ihre Fähigkeiten im Rahmen der Schule erweitern und vertiefen könnten? Wir hätten unglaubliche Spezialisten und Künstler. Wir hätten viel weniger Menschen, die ihr Potenzial nicht nutzen können, weil sie an einfachen Dingen scheitern, die ihnen ihr Leben verbauen. Eine Freundin erzählte mir von einer Kollegin, die 8 Sprachen spricht und jede Weitere mit Leichtigkeit lernt, die aber an der Schule scheiterte und nun unmotiviert und unterbezahlt als Küchenhilfe arbeitet, obwohl sie das darf nicht mag. Obwohl es weder ihr Interesse, noch ihre Leidenschaft ist. Ist das nicht unglaublich viel ungenutztes Potenzial?

Mein Kind ist authentisch. Es hat den inneren Drang, sich gegen diese Verrücktheiten zu wehren. Aber selbst ich als Mutter muss ihn dabei bremsen, denn ich habe nicht die Kraft und nicht das Geld für ein Schulsystem zu kämpfen, was auch unseren Kindern eine Chance gibt. Den Kindern, die so viel erreichen könnten, aber gnadenlos an dem zwanghaften Wunsch nach Gleichheit unserer Gesellschaft scheitern.

Verdammt nochmal, wir sind NICHT alle gleich. Wir haben NICHT dieselben. Voraussetzungen und wir können uns nicht alle daran anpassen. Und das ist eben das Gegenteil von Gerechtigkeit und auch das Gegenteil, von dem, was mit der „Alle bekommen, das gleiche, damit niemand benachteiligt wird“ Mentalität.

Ich kann mit dem Düsenjet eben nicht auf der Straße fahren und selbst, wenn ich Räder haben, habe ich nicht die gleichen Voraussetzungen, um so schnell wie ein Auto zu fahren. Ich bin es leid, so leid meine Kinder in ein System zu zwängen, was ich selber nicht verstehe und, was mich selber so viel gekostet hat, was muss passieren, damit sich endlich etwas ändert?

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