ch habe mir Gedanken um die Debatte zur Negativdarstellung des Lebens mit Kindern mit Behinderung, die zurzeit durch Instagram kursiert, gemacht. Habe mir Gedanken darum gemacht, ob es wirklich so ist und warum es so wahrgenommen wird. Hier geht es in erster Linie um Aufklärung.
Darum anderen Eltern zu vermitteln, dass sie nicht alleine sind. So macht man das in Gruppentherapien übrigens auch. Jeder erzählt von den Schwierigkeiten seines Lebens, das hilft den meisten ungemein. Es geht nicht darum darzustellen, dass das Leben mit unseren Kindern schlecht ist. Das ist es nicht. Aber es geht darum, gesehen zu werden. Und wenn wir nun aufhören, unsere Lebensrealitäten darzustellen, und nicht immer die Fassade hochzuhalten, weil es für andere hässlich sein könnte, werden wir unsichtbar.
Es geht hier darum aufzuklären, und auf die Missstände hinzuweisen, damit sie von der Allgemeinheit, aber auch von anderen Betroffenen wahr genommen werden. In den Stories zeigen die meisten von uns auch das schöne Leben mit unseren Kindern. Aber unsere Beiträge sollen zeigen, wie alleingelassen wir mit der ganzen Sache sind. Wie ausgebrannt wir sind, und wie das Leben unserer ganzen Familie betroffen ist.
Es sind gar nicht nur die Kinder mit Behinderung selber, es sind eben auch ihre Eltern und vor allen Dingen ihre Geschwister, die es betrifft. Das ist offenbar sehr hässlich, für die Gesellschaft da draußen, die nur glückliche Kinder und glückliche Eltern sehen wollen. Es sind nicht die Kinder, die uns unglücklich machen, es die Umstände. Und das Unglück ist auch nur ein kleiner Teil unseres Lebens. Wir haben noch so viele andere. Ich selber merke, dass ich Bedenken habe, negative Dinge zu posten, weil ich das Gefühl habe, meine Kinder und das Leben mit ihnen damit schlecht zu machen.
Aber eigentlich ist es doch nur wieder ein mundtot machen von außen. Ein Verstecken von den hässlichen Details. Und das ist etwas, was wir nicht tun sollten. Wir sollten weiter darauf hinweisen, wie es uns geht und wie groß die Missstände in Deutschland sind. Nur so können wir gehört werden.
