Mama, mir ist langweilig.
Langeweile ist wichtig. Sie hilft kreativ zu werden und fördert die Fantasie.
Bei neurodivergenten Kindern, gibt es dort allerdings ein großes Problem. Sie empfinden Langeweile als quälend und kaum aushaltbar. Sie fühlen oft eine innere Leere und sind verzweifelt. Sie finden keinen Anfang und wissen einfach nicht, was sie machen könnten. Oft werden sie dann von ihren Eltern als „anstrengend, nörgelig und destruktiv“ empfunden. Langeweile ist deswegen so quälend für sie, weil sie im Nichtstun keine Impulse für ihr Gehirn bekommen. Im ADHS Gehirn herrscht permanenter Dopamin Mangel und das Kind muss durch Aktivitäten, die dem Hirn Dopamin versprechen, diesen Mangel ausgleichen. Es entsteht dann ein richtiger Teufelskreis. Das Kind hat nicht genug Impulse um ins Handeln zu kommen und sich eine Beschäftigung zu suchen, braucht diese Beschäftigung aber um die Impulse zu bilden.
Aber auch eine ganz andere bedeutende Schwierigkeit kommt hier hinzu. Die Objektpermanenz. Es mangelt oft, schon am Wissen, was das Kind überhaupt besitzt und was man spielen kann. Wenn sie es nicht sehen, dann ist es auch nicht im Kopf. Deswegen greifen viele Kinder, dann zur einfachsten Alternative, die am schnellsten Dopamin verspricht. Sie fragen dann häufig nach Tablet, TV und Videospielen. Das liegt am schnellen Dopamin, aber auch daran, dass sie oft nicht wissen, was sie sonst machen können. Ich habe deswegen schon ein paar Ideen ausprobiert, die ich mit euch teilen mag. Das wäre einmal, Kisten, mit Bildern versehen, um den Inhalt zu kennzeichen. Funktioniert bei uns nicht. Durchsichtige Kisten wären auch eine Alternative, gehen aber (zumindest bei uns) schnell kaputt. Wer er mag, kann auch offene Regale verwenden. Eine schnellere Methode, möchte ich euch heute, zusätzlich in einem Reel vor allem. Wir haben Aktivitäten auf Holzspachtel geschrieben, die man alleine, mit andere, draußen, oder als Ausflugsziel machen kann. Bei Langeweile, biete ich nun immer erstmal die Stäbchen an. Funktioniert bei uns oft sehr gut und entlastet mich sehr. Wie ist es bei euch? Haben eure Kinder auch quälende Langeweile und wie geht ihr damit um?
