Bedürfnisorientiert

Deine Frau ist doch Zuhause

Ein Satz, der mich zunehmend wütender macht. Er zieht mich in die alleinige Verantwortung für unsere Kinder. Völlig egal, ob eine Sache für mich alleine überhaupt machbar ist. Egal ob es mir körperlich oder psychisch nicht möglich ist, die Kinder zu betreuen und vollkommen egal, ob ich Dinge organisatorisch überhaupt alleine umsetzen kann.


Wie oft habe ich wegen dieses Satzes, mit 40 Grad Fieber und höllischen Ohrenschmerzen, drei kranke Kinder verpflegt, mich fast zerrissen um Termine einzuhalten, und mit 2 Kleinkindern zu Hause Homeschooling organisiert.
Und das ohne Kranktage, Urlaub und Pausen.
Dass dies nicht nur ein einfacher Glaubenssatz ist, zeigt sich auch an den Gesetzgebungen.
Es gibt keine befriedigende Regelung, wenn der Elternteil, welcher die Carearbeit leistet, erkrankt ist und nicht in der Lage, die Kinder zu betreuen. Eine Haushaltshilfe von der Krankenkasse dauert viel zu lange und muss zudem mitfinanziert werden. Wenn der Partner zu Hause bleibt, ist das meist mit hohen finanziellen Einbußen begleitet.

Das können sich viele gar nicht leisten. Gesundheit und Entlastung ist also ein Privileg, für Menschen, die es sich leisten können, oder ein soziales Netz haben.
Im Endeffekt sieht es dann fast immer so aus, dass der betreuende Elternteil, da eben durch muss. Wir haben es uns ja so ausgesucht und hätten es vorher wissen müssen.
Genauso sieht es beim Recht auf Betreuung in vielen Bundesländern aus.
Ist ein Elternteil zu Hause, ist der Anspruch auf Betreuung wesentlich kürzer, als bei denen, wo beide Eltern einer Erwerbsarbeit nachgehen.
Klingt für viele logisch und gerecht. Ist es aber keineswegs.

Auch Eltern, die Zuhause sind, brauchen, Entlastung und haben zudem, auch oft noch andere Kinder zu Hause undTermine, wollen wahrgenommen werden. Seine Kinder Vollzeit zu betreuen und den gesamten Mental Lord zu tragen, darf keineswegs unterschätzt werden.
Auch wenn ich meine Kinder zu Hause betreue und nicht zusätzlich einer Erwerbsarbeit nachgehe, verdiene ich Entlastung und Gesundheit. Auch wenn ich Zuhause bin, bin ich ein Mensch, der Hilfe braucht und diese am besten vom anderen Elternteil.

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