Ich habe mir Gedanken darüber gemacht, was ich an dem Leben mit meinen Kindern liebe. Was ich an unserem Sein als neurodivergente Menschen liebe. Und ein Wort kam mir dort in den Sinn. Intensiv. Das Leben ist intensiv. Aber eben nicht nur auf die negative Art. Und genau dort sind wir an einem Punkt, wo es auch oft an unserer Gesellschaft scheitert.
Es wird nur nach Defiziten gesucht. Dabei sind auch Ressourcen viel wichtiger. Klar ist es wichtig, auch auf die Dinge zu schauen, die nicht so gut funktionieren. Aber viel produktiver ist es, auf das zu achten, was schon da ist. Was gut funktioniert, was hilft auch andere Dinge zu bewältigen. Und da ist oft mehr als es anfänglich scheint.
Also schaue ich darauf, was meine Kinder besonders gut können.
Meine Kinder, können besonders gut ihre Grenzen aufzeigen. So deutlich und so laut, dass man sie nicht überhören kann. Das ist eine Gabe, die man ihnen nicht nehmen sollte.
Meine Kinder können unglaublich fantasievoll spielen. Sie nutzen ihr Spielzeug, auf eine Art und Weise, wie ich nie darauf gekommen wäre. Sie spielen frei und laut, und mit Freude. Am intensivsten, wenn sie zusammen spielen.
Meine Kinder können ihre Grenzen wahren. Sie sagen stopp, und weigern sich über ihre Grenzen zu gehen. Das würde ich auch gerne können. Meine Kinder können bedingungslos leben und vertrauen. Sie sind ehrlich. Wirklich gnadenlos ehrlich, dabei aber nicht gemein oder unfair.
Meine Kinder, können Sie selbst sein, denn niemand hat sie dazu gezwungen, jemand anders zu sein. Das sind nur die ersten Sachen, die mir einfallen, wenn ich an meine Kinder denke.
Da sind noch 1000 andere Sachen und ich bin so stolz, dass sie meine Kinder sind. Und das sind die Sachen, die mir zeigen, dass es sich lohnt, bedürfnisorientiert und zugewandt mit Ihnen zu leben.
Sie nicht verändern zu wollen. Sie so zu nehmen, wie sie sind.
