ADHS Autismus Bedürfnisorientiert

Von weniger Druck und mehr Sichtbarkeit

Eines der belastendsten Dinge, die ich immer wieder lese, ist die Sache mit dem gegenseitigen verstärken von Emotionen. Sie ist wahr, das ist mir klar, nur nützt es eben nichts, wenn ich weiß, dass ich selber nur ruhig sein müsste. Ich weiß, ich rede hier selber manchmal darüber und manchmal ist es auch grade am Anfang wichtig, das überhaupt wahrzunehmen, aber es baut Druck auf. Wie beim Schreibaby, wo einer der Top-Tipps ist „selber ruhig bleiben“. Wie kann ich das aber, wenn meine Nerven aufgebraucht sind? Wenn ich nach dem Begleiten vom stundenlangen Schreien oder herausfordernden Verhalten, einfach angespannt bin. Oder was ist mit schlechten Tagen? Wo wir Schicht nicht in der Lage sind, ruhig zu bleiben?
Ich glaube, das annehmen und Schadensbegrenzung in Form von „alles einfacher machen“, die bessere Alternative sind, als mit Druck zu versuchen, entspannt zu sein. Schon beim Lesen dieser Kombination weiß ich, dass es sich falsch anhört, Entspannung durch Druck zu erreichen.
Manchmal steckt in Aussagen Wahrheit, lieb gemeinte Tipps und der Wille zu motivieren, aber eins ist mir in meiner Zeit hier, ganz nah bei anderen Eltern klar geworden: wichtig ist es darüber zu sprechen, Verständnis zu haben und Pläne zu erarbeiten, die helfen und nicht noch mehr unter Druck setzen.

Es braucht mehr Individualität, Entlastung und Sichtbarkeit, um genug Ressourcen zu haben, entspannt zu sein und Tipps annehmen zu können.

Wir müssen aufhören, uns durch Glaubenssätze selber zu beschämen, selbst wenn die Glaubenssätze selber erstmal toll und richtig klingen.
„Unser Alltag ist ihre Kindheit“, „eine glückliche Mütter hat glückliche Kinder“ „Kinder sind ein Spiegel unseres Selbst“. Alles richtig oberflächlich betrachtet, für einen Elternteil was aber durch äußere oder innere Umstände schon ausgebrannt sind ein weiterer Schlag mitten ins Gesicht.
Der Punkt an dem
angesetzt werden muss, ist oft gar nicht die Einstellung oder Sichtweise, sondern die Lage in der wir Eltern uns befinden. In
ständiger Überlastung und dem
Spagat zwischen Kindern, Schule, Haushalt und Erwerbsarbeit und den Narben unserer eigenen Kindheit, in der schon der Grundstein dieser Problematik gelegt wurde.

 

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